I n unserer modernen und aufgeschlossenen Gesellschaft gibt es immer noch einige Themen über die man nicht spricht und sie mit einem „Tabu“ belegt. Dazu gehören auch Erkrankungen des Darmes – speziell aber – Darmkrebs.
Die Selbsthilfe – Darmkrebs die es österreichweit seit dem Jahre 2004 gibt, hat sich zur Aufgabe gemacht diese Erkrankung zu enttabuisieren und „gesellschaftsfähig“ zu machen.
Die Diagnose Krebs ist bei vielen Menschen noch immer mit dem Tod verbunden und daraus ergeben sich viele falsche Ängste, Probleme und die Scheu darüber zu sprechen. Die Geheimhaltung einer schweren Erkrankung bedeutet aber für den Patienten eine noch zusätzliche Belastung. Aus Studien weiß man, dass Patienten die über ihre Erkrankung sprechen, bessere Heilungschancen, bessere Lebensqualität und auch ein längeres Überleben haben. Die Last, das Leid wird aufgeteilt.
Mut machen zum Austausch
Ein wesentlicher Teil der Arbeit der Selbsthilfe – Darmkrebs ist es, Menschen die diese Diagnose erhalten haben, einfach zuzuhören, zu versuchen die Ängste vor der Therapie, der Behandlung zu nehmen, aufzuklären und Mut zu machen über ihre Erkrankung zu sprechen. Bei den Treffen der Selbsthilfegruppe gibt es die Möglichkeit des Austausches unter „Gleichgesinnten“ . Nur wer etwas selbst erlebt hat, kann nachempfinden wie es dem anderen in dieser Situation nun geht und ihn sehr oft mit eigener Erfahrung unterstützen. „Man ist nicht allein und hat auch kein Einzelschicksal.“
Scheu wird weniger
In den letzten Jahren wurde das Thema „Darmkrebs“ und die „Vorsorgekoloskopie“ ab dem 50. Lebensjahr auch immer wieder von den Medien aufgenommen und so zum Gesprächsthema gemacht. Man wird sich dessen bewusst, dass es „Jeden“ treffen kann und diverse Veranstaltungen wie der „Lange Tag des Darmes“, „Tage der Darmgesundheit“ und auch der alljährliche „Krebstag“ im Rathaus werden immer mehr angenommen und die Besucher haben keine Scheu öffentlich Fragen über eigene oder Probleme von Angehörigen zu stellen.
Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind „Tabus“ bei einer Erkrankung zu brechen, den Menschen Mut zu machen ihre Situation anzusprechen, sich zu informieren. Somit ist es auch für die Familie, die Freunde und Mitarbeiter am Arbeitsplatz leichter für den Erkrankten Verständnis zu haben und ihn auch zu unterstützen und zu begleiten.
Weitere Informationen finden Sie bei der Selbsthilfe-Webseite: www.selbsthilfe-darmkrebs.at
Autorin: Helga Thurnher
Bilder: fotolia | L. Schedl