I n Österreich erkranken jährlich rund 39.000 Menschen an einer Krebserkrankung. In den kommenden Jahren wird sich diese Zahl erhöhen. Und das obwohl Behandlungen und Medikamente immer fortschrittlicher werden.
Von seinem Arzt die Worte „Sie haben Krebs“ zu hören ist wohl für die meisten Menschen eine Vorstellung, die einem Albtraum gleicht. Jährlich wird dies aber für mehr als 39.000 ÖsterreicherInnen Wirklichkeit. Für das Jahr 2012 wurden 20.172 Männer und 18.842 Frauen mit einer Krebsdiagnose konfrontiert. 315.000 Menschen lebten 2012 mit einer Krebserkrankung in Österreich.
Zweithäufigste Todesursache
Die Krankheitsverläufe sind – auch aufgrund der verschiedenen Krebsarten – sehr unterschiedlich. Pro Jahr sterben aber rund 20.000 Menschen in Österreich infolge ihrer Krebserkrankung. Damit ist Krebs hinter Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Weltweit erkrankt jeder Dritte im Laufe seines Lebens an dieser Krankheit. Falsche Ernährung, Alkohol- und Tabakkonsum sowie mangelnde Bewegung erhöhen das Risiko.
Seit 1994 ist Prostatakrebs die häufigste diagnostizierte Krebsart bei Männern. Dahinter liegen Lungen- und Darmkrebs, Krebserkrankungen des blutbildenden Systems (z.B. Leukämie) und Harnblasenkrebs. Bei Frauen liegt Brustkrebs an erster Stelle, gefolgt von Darm- und Lungenkrebs, Krebserkrankungen des blutbildenden Systems und Gebärmutterkrebs. Die Wahrscheinlichkeit bis zu seinem 75. Lebensjahr an Darm-, Lungen-, Brust- oder Prostatakrebs zu erkranken liegt bei rund 15%.
Mehr Krebserkrankungen
Die Anzahl an Neuerkrankungen ist in Österreich in den letzten Jahren laufend gestiegen. Grund dafür, ist vor allem die voranschreitende Alterung der Bevölkerung. Die sogenannte „Baby-Boomer-Generation“ ist im Pensionsalter und damit werden auch die Krebserkrankungen häufiger. Dagegenwirken können nur verbessertes Vorsorgeverhalten und die immer größer werdenden Vorsorgeangebote in Österreich.
Bis 2030 werden rund 2,167 Millionen ÖsterreicherInnen über 65 Jahre alt sein. Mit höherem Alter steigt auch das Risiko, an Krebs zu erkranken. Durch verbesserte Diagnosemethoden, Vorsorgeuntersuchungen und die Fortschritte in der Entwicklung neuer Krebsmedikation und Behandlungsformen wird es in den kommenden Jahren zu zahlreichen Neuerungen in der Krebsmedizin kommen.
Quellen:
Statistik Austria, www.statistik.at
Bundesministerium für Gesundheit: „Trends der Entwicklung von Krebserkrankungen in Österreich-Eine Prognose bis 2030“
Autor: Lukas Winter
Bilder: ©fotolia | APA