Zum jährlichen Weltkrebstag am 4. Februar blicken wir auf die Entwicklungen in der onkologischen Medizin. Während auf der einen Seite die jährlichen neuen Krebsdiagnosen steigen, steigen auf der anderen Seite auch die Heilungs- und Therapiemöglichkeiten.
Die Forschung erzielt Jahr für Jahr große Fortschritte: bei zahlreichen Krebsarten sind die Heilungschancen enorm gestiegen. Auch die Diagnosen können früher und schneller gestellt werden, so dass immer mehr Krebsdiagnosen zu chronischen Krankheiten und damit gut therapierbar werden. In Österreich werden dazu weitere wichtige Akzente gesetzt, um Krebspatienten sowohl medizinisch und strukturell als auch mit Informationen und Aufklärung bestmöglich zu betreuen.
Vernetzung der Zentren
In Wien stellt das Vienna Cancer Center (VCC) eine Vernetzung der onkologischen Spitalsabteilungen dar. „Zentrales Ziel dieser ExpertInnenplattform ist es, die wohnortnahe Versorgung der Wiener KrebspatientInnen auf höchstem medizinischen Niveau sicherzustellen“, betont Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski, Leiter des VCC. Derzeit ist geplant, Diagnose- und Behandlungsentscheidungen in den beteiligten Krebszentren auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und genauer Indikationsstellung zu vereinheitlichen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass PatientInnen in jeder onkologischen Abteilung in Wien die gleiche Versorgung bekommen.
Fortschritte in der Hämatologie
Ein Beispiel für ein onkologisches Fachgebiet, in dem besonders markante Fortschritte erzielt werden konnten, ist die Hämatoonkologie, insbesondere die Behandlung von Leukämien und Lymphomen. „Bei manchen Leukämieformen haben sich unsere Behandlungsmöglichkeiten um ein Vielfaches verbessert“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Geissler, Vorstand der 5. Medizinischen Abteilung im Krankenhaus Hietzing. Ein wichtiger Faktor ist die Verbesserung der Therapien, insbesondere durch neue, zielgerichtete Medikamente. So konnte bspw. bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) das Behandlungsspektrum erweitert werden.
Bei der chronisch-lymphatischen Leukämie (CLL) wird in naher Zukunft auf eine intravenöse Chemotherapie vermutlich völlig verzichtet werden können. Neue Therapiemöglichkeiten, wie bspw. CAR-T-Zellen-Therapie (bei aggressiven Lymphomen) oder Medikamente, welche Leukämiezellen dazu bringen, frühzeitig abzusterben erhöhen die Heilungschancen bei PatientInnen in Österreich.
Information und Aufklärung
Trotz der enorm verbesserten Behandlungsmöglichkeiten verursacht die Diagnose Krebs bei Betroffenen, Angehörigen und Freunden häufig große Angst. Informationen und Aufklärung bieten die beste Unterstützung, der Krankheit den Kampf anzusagen. Dazu findet in Wien am 24. Februar der Wiener Krebstag im Festsaal der Universität statt.
Weitere Informationen zum Krebstag finden Sie auf www.leben-mit-krebs.at.
Autorin: Lisa Weber
Bilder: Adobe Stock | MedUni Wien | Rüdiger Ettl